Impfung gegen Covid-19 beeinträchtigt nicht die Fruchtbarkeit
Derzeit sind 2 mRNA-COVID-19 Impfstoffe der Firmen BioNTech/Pfizer und Moderna in Europa zugelassen. Diese bestehen aus “messengerRNA“ (mRNA), durch die die Körperzellen im Bereich der Injektionsstelle Proteine produzieren, die der Oberfläche der Coronaviren – den sogenannten Spikes – ähneln und dadurch Immunzellen aktivieren, spezifische Antikörper zu bilden.
In den sozialen Medien findet seit Ende 2020 die Behauptung, diese gebildeten Antikörper würden auch gegen Bestandteile der Plazenta wirken und so zu einer Unfruchtbarkeit führen, weite Verbreitung.
Es wird behauptet, dass der Impfstoff eine Immunantwort nicht nur gegen Corona-Spike-Protein, sondern auch gegen ein Protein (Syncytin-1) in der Plazenta hervorrufen und so eine Infertilität verursachen könnte. Träfe dies zu, müsste auch oder erst recht eine Covid-19-Erkrankung zu einer Unfruchtbarkeit führen, da in diesem Fall die Antigen-Belastung der Patientin durch das Corona-Spike Protein und somit auch die potenzielle Antikörper-Bildung deutlich höher und unkalkulierbarer als im Falle einer Impfung wäre.
Diese Behauptung ist höchst unwahrscheinlich und durch die bisherigen Erfahrung mit COVID-19 erkrankten Schwangeren nicht bestätigt.
Aus der Sicht der Plazenta-Forschung und Reproduktionsmedizin sind diese inzwischen weit verbreiteten Behauptungen völlig unbegründet!
Der außerdem zugelassene Impfstoff der Firma Astra Zeneca (ein sogenannter Vektorimpfstoff), basiert auf einem komplett anderen Wirkprinzip, das langjährig bereits bei Impfstoffen gegen andere Krankheiten angewandt wird. Auch hier ist die Sorge bzgl. möglicher Folgen für die Fortpflanzungsfähigkeit vollständig unbegründet.
Wir empfehlen allen Frauen eine Impfung, um eine Covid-19-Erkrankung und deren großenteils noch unbekannten langfristigen Folgen zu vermeiden.
Quelle: Universiätsklinikum Jena , Klinik für Geburtsmedizin